Dienstag, 8. August 2017

Mythen: Scheinargument / Lüge #1 „Das trifft die Häuslbauer!“


Bei Wirtschaftsthemen geht es öfter um einen Glaubenskrieg verschiedener Weltanschauungen als um den ehrlichen Austausch von Fakten.
Gerade auch bei der Erbschaftssteuer wird mit Schein-argumenten / Lügen um sich geworfen.
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Scheinargument / Lüge #1
„Das trifft die Häuslbauer!“

„Das trifft in Wahrheit den Mittelstand, das trifft Wohnungs- und Hausbesitzer“, meinte Wirtschaftskammer-Präsident Leitl schon vor etlichen Jahren in Bezug auf die Erbschaftssteuer. . 
Dieses Argument ist definitiv falsch. Würde man für ein ererbtes Vermögen ab einer Höhe von einer Million Euro Erbschaftssteuer zahlen müssen, betrifft gerade einmal 1 Prozent (!) der Bevölkerung.
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Eine Handvoll Menschen bekommt in Österreich beinahe das gesamte vererbbare Vermögen, während alle anderen praktisch leer ausgehen.
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Als es in Österreich noch eine Erbschaftssteuer gab, sorgten die vier größten Erbschaften für rund 25 Prozent des Erbschaftssteueraufkommens.

Bei Betrachtung der Verteilung von Erbschaften und des daraus resultierenden Steueraufkommens wird unbestritten klar:
Eine Erbschaftssteuer, die verschenkte Vermögen besteuert, wäre absolut treffsicher!
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Reichtum wird zu großem Teil vererbt


Erbschaften sind mit einem Anteil von fast 40 Prozent der größte Treiber der Vermögensunterschiede zwischen den Haushalten. Das ist das Ergebnis einer Studie des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche im Auftrag der Arbeiterkammer Wien.
Kurz zusammengefasst: Nicht "Leistung" führt zu Wohlstand, sondern das Glück der Geburt  entscheidet. Eine Erbschafts- und Schenkungssteuer würde hier für mehr Chancengleichheit sorgen. Die Arbeiterkammer fordert daher die Wiedereinführung der Erbschafts- und Schenkungssteuer in Österreich.
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Großteil der EU-Staaten besteuert Erben

Insgesamt 18 EU-Staaten besteuern Erbschaften. In keinen dieser Staaten ist das von Kritikern der Erbschaftssteuer beschworene Unternehmersterben erkennbar.
https://ooe.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/verteilungsgerechtigkeit/vermoegen/Reichtum_wird_vererbt.html
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Die von AK und ÖGB vorgeschlagene Erbschaftssteuer träfe nur die wirklich Reichen - nur etwa 1.000 Steuerfälle pro Jahr sind zu erwarten (siehe Studie).
http://wug.akwien.at/WUG_Archiv/2014_40_1/2014_40_1_0151.pdf
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Damit könnten Arbeitnehmer/-innen entlastet werden, die Reichen würden endlich einen fairen Beitrag leisten.

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Quellen:
- Kontrastblog /

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