Bei
Wirtschaftsthemen geht es öfter um einen Glaubenskrieg verschiedener
Weltanschauungen als um den ehrlichen Austausch von Fakten.
Gerade auch
bei der Erbschaftssteuer wird mit Schein-argumenten / Lügen um sich geworfen.
.
Scheinargument / Lüge #1
„Das trifft die Häuslbauer!“
„Das trifft in Wahrheit den Mittelstand, das trifft Wohnungs- und
Hausbesitzer“, meinte Wirtschaftskammer-Präsident Leitl schon vor
etlichen Jahren in Bezug auf die Erbschaftssteuer. .
Dieses Argument ist
definitiv falsch. Würde man für ein ererbtes Vermögen ab einer Höhe von
einer Million Euro Erbschaftssteuer zahlen müssen, betrifft gerade
einmal 1 Prozent (!) der Bevölkerung.
.
.
Eine Handvoll Menschen bekommt in Österreich beinahe das gesamte
vererbbare Vermögen, während alle anderen praktisch leer ausgehen.
.
Als
es in Österreich noch eine Erbschaftssteuer gab, sorgten die vier größten Erbschaften für rund 25 Prozent des Erbschaftssteueraufkommens.
Bei Betrachtung der Verteilung von Erbschaften und des daraus resultierenden Steueraufkommens wird unbestritten klar:
Eine Erbschaftssteuer, die verschenkte Vermögen besteuert, wäre absolut treffsicher!.
.
Reichtum wird zu großem Teil vererbt
Erbschaften sind mit einem Anteil
von fast 40 Prozent der größte Treiber der Vermögensunterschiede zwischen den
Haushalten. Das ist das Ergebnis einer Studie des Wiener Instituts für
Internationale Wirtschaftsvergleiche im Auftrag der Arbeiterkammer Wien.
Kurz zusammengefasst: Nicht "Leistung" führt zu Wohlstand, sondern
das Glück der Geburt entscheidet. Eine
Erbschafts- und Schenkungssteuer würde hier für mehr Chancengleichheit sorgen.
Die Arbeiterkammer fordert daher die Wiedereinführung der Erbschafts- und
Schenkungssteuer in Österreich.
.
..
Großteil der EU-Staaten besteuert Erben
Insgesamt
18 EU-Staaten besteuern Erbschaften. In keinen dieser Staaten ist das von Kritikern
der Erbschaftssteuer beschworene Unternehmersterben erkennbar.
https://ooe.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/verteilungsgerechtigkeit/vermoegen/Reichtum_wird_vererbt.html
.
Die von AK und ÖGB vorgeschlagene Erbschaftssteuer träfe nur die
wirklich Reichen - nur etwa 1.000 Steuerfälle pro Jahr sind zu erwarten (siehe Studie).
http://wug.akwien.at/WUG_Archiv/2014_40_1/2014_40_1_0151.pdf
.
Damit könnten Arbeitnehmer/-innen
entlastet werden, die Reichen würden endlich einen fairen Beitrag leisten.
.
.
.
.
Quellen:
- Kontrastblog / von Kontrast Redaktion
- Arbeiterkammer Oberösterreich
- Arbeiterkammer Wien - Studie
- DemoS - Demokratische Soziale Initiative
.